Sprach-KIs erobern den Alltag. Was bedeutet das?

Was synthetische Stimmen mit Cybersicherheit zu tun haben – und warum sie Chefsache sein sollten 

Die Welt wird immer digitaler. Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine immer größere Rolle, auch im Alltag. Von personalisierten Empfehlungen auf Streaming-Plattformen über virtuelle Assistenten im Kundendienst, im Banking bis zur Medizin: KI hat einen bemerkenswerten Einfluss darauf, wie wir Informationen konsumieren, kommunizieren und Entscheidungen fällen (lassen).

Statista schreibt:

„Während bei der Befragung im Jahr 2021 erst etwa 30 Prozent der Nutzer:innen auf die Sprachsteuerung im Auto zugriffen, waren es 2022 bereits 47 Prozent und [2023] rund 57 Prozent.“

Neue Datenmengen brauchen neue Datenautobahnen

Die wahre Stärke von KI entfaltet sich erst in Verbindung mit dauerhaft verfügbaren Daten und Rechenleistungen. Ohne eine stabile und leistungsstarke Datenautobahn können KI-Algorithmen kaum arbeiten und ihre volle Leistung entfalten. Glasfaser mit seiner hohen Bandbreite und geringen Latenz ist das Rückgrat für die KI-Leistung von morgen. Es bildet die Grundlage für die digitale Revolution, die unser tägliches Leben prägt.

Glasfaser und 5G verändern die Art und Weise, wie wir mit dem Internet interagieren

Sprachsteuerungstechnologien haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Von virtuellen Assistenten wie Siri und Alexa bis hin zu automatisierten Service-Hotlines – viele Menschen interagieren schon heute täglich mit künstlich erzeugten Stimmen. Sie bieten eine intuitive, niedrigschwellige Möglichkeit, unsere Endgeräte zu bedienen. Wir steuern damit Smart-Devices und können sprachgesteuerte Internetrecherchen durchführen. Diese Schlüsseltechnologie beeinflusst potenziell auch, wie Unternehmen nach innen und außen kommunizieren: Zum Beispiel mit dem Einsatz von Sprachassistenten und Chatbots zur Beantwortung häufig gestellter Fragen, Verbesserung der Kundeninteraktion und Entlastung des Kundenservice-Personals.

„Die Kombination aus KI-Sprachverarbeitung und 5G eröffnet eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Mit schnellen und zuverlässigen Verbindungen können Benutzer zum Beispiel mit einem automatischen Kundenservice-Bot sprechen, der ebenfalls in Sprachausgabe antwortet.“

Jan-Philipp Saurin, htp

Was steckt hinter der Stimme der Zukunft?

Synthetische Stimmen gibt es schon lange. Heute basieren sie auf fortschrittlichen Algorithmen, um menschenähnliche Sprachmuster zu generieren. Im Wesentlichen nehmen synthetische Stimmen geschriebenen Text und wandeln ihn automatisch in gesprochene Sprache um. Einige Beispiele für die Verwendung synthetischer Stimmen sind bereits heute weit verbreitet, wie:

  • Assistenzsysteme für (interne) Schulungen,
  • Intelligente Ansagen in Telefon- und in Navigationssystemen,
  • Haltestellenansagen.

In der Kundenkommunikation können synthetische Stimmen beispielsweise eine Spracherweiterung von Chatbots und virtuellen Text-Assistenten sein, um eine noch bequemere Unterstützung anzubieten.

Was sich zur hölzern klingenden Durchsage im Bus jetzt verändert: Synthetische Stimmen können individuelle menschliche Stimmen täuschend echt imitieren – und durch KI „conversational“ werden. Das bedeutet: echte Gespräche führen, statt nur nachzuplappern.

Die 5 weitverbreitetsten Anwendungsfälle von Stimmen mit künstlicher Intelligenz 

In der heutigen digitalen Welt sind synthetische Stimmen längst zu einem alltäglichen Begleiter geworden. Zudem erleben wir dank kontinuierlicher KI-Fortschritte in der Qualität und Zugänglichkeit eine Revolution dieser Stimmen. Sie werden nicht nur immer kostengünstiger, sondern auch natürlicher.

Text-to-Speech (TTS) ist eine Technologie, die geschriebenen Text in gesprochene Sprache umwandelt. Diese Technologie wird oft in Anwendungen von virtuellen Assistenten, klassischen Screenreadern oder Sprach-Navigationssystemen eingesetzt.

Fortschrittliche Sprachsynthese erzeugt eine menschenähnliche und somit für uns „natürlich“ wirkende Sprachausgabe durch KI. Dabei werden Algorithmen und Modelle verwendet, um natürliche(re) Sprachmuster zu erzeugen, die kaum von menschlicher Sprache zu unterscheiden sind.

Voice Cloning ist eine Form der fortschrittlichen Sprachsynthese, bei der eine KI die Stimme einer bestimmten, real existierenden Person analysiert und dann imitiert. Diese Technologie wird für die Erstellung von personalisierten Sprachassistenten oder die Replikation von bekannten Persönlichkeiten genutzt. Der meistgenutzte Einsatzort für Voice Cloning: Voice-Over für Videos.

Speech-to-Text (STT) ist das Gegenteil von Text-to-Speech. Es verwendet dennoch KI-Technologien, um gesprochene Sprache in Text umzuwandeln. Diese Technologie nutzen zum Beispiel Diktierprogramme oder automatische Untertitel.

Emotionale Sprachsynthese zielt darauf ab, Emotionen in die generierte Sprachausgabe zu integrieren. Das soll eine realistischere und nuanciertere menschliche Kommunikation ermöglichen. Durch die Analyse von Texten und Kontexten hebt die KI die passende emotionale Nuance in der generierten Sprachausgabe hervor.

„Moin, Müller mein Name.“ – Die dunkle Seite der Macht: Betrug durch Deep-Fake-Videos und synthetische Stimmen

Es gibt zahlreiche Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten für synthetische Stimmen. Im gleichen Zug müssen wir uns aber auch mit ethischen Fragen und potenziellen Risiken auseinandersetzen. Denn diese Technologien bergen (wie immer) das Risiko des Missbrauchs: Gefälschte Anrufe oder manipulierte Nachrichten erleichtern betrügerische Aktivitäten. Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Betrüger nutzen synthetische Stimmen, um sich als Vertreter einer Bank oder Regierungsbehörde auszugeben. Das verleitet Personen dazu, sensible Informationen preiszugeben oder Geldtransfers durchzuführen. 

Fortgeschrittene KIs können sehr überzeugende gefälschte Videos und Audios erzeugen … 

… die Personen in Situationen zeigen oder Aussagen treffen lassen, die nie stattgefunden haben. Im Bereich der synthetischen Stimmen können ähnliche Technologien genutzt werden, um Audioaufnahmen zu erstellen, die von echten menschlichen Stimmen kaum zu unterscheiden sind.

Die wohl prominentesten Beispiele hierfür bieten Plattformen wie X, Facebook oder Instagram. Hier kursieren zum Beispiel Deep-Fake-Videos von Politikern, die gefälschte Aussagen tätigen.
In anderen Fällen haben Betrüger synthetische Stimmen zusammen mit Gesichts-Cloning-Technologien kombiniert, um Geschädigte zu imitieren und gefälschte Telefonanrufe oder Videoanrufe zu tätigen. Außerdem könnten Betrüger mithilfe dieser Technologien Anrufe von einer Bank oder Handelspartnern vortäuschen und die Geschädigten dazu verleiten, persönliche Informationen preiszugeben oder finanzielle Transaktionen durchzuführen. 
Achtung: Diese Art von Betrug gilt als besonders überzeugend. Die gefälschten Anrufe wirken auf den ersten Blick authentisch, denn es ist für ungeschulte Personen schwierig, die Echtheit der Stimme des vermeintlichen Anrufers zu überprüfen.
 

„Gefälschte Statements, Anweisungen, ganze Interviews sind mit synthetischen Stimmen und KI möglich. Während wir die Möglichkeiten dieser Technologie erkunden, müssen wir wachsam bleiben. Wir müssen Missbrauch verhindern und die Integrität unserer Kommunikation schützen. Gesichts- und Stimm-Klone sind eine Möglichkeit für Betrug und Rufmord.“

Jan-Philipp Saurin, htp

Die helle Seite der Macht: Sprach-KIs können auch dort schützen, wo sie missbräuchlich genutzt werden

Der endlose Kreislauf aus Cyberkriminalität und Cybersicherheit wird sich durch das Fortschreiten multimodaler KIs beschleunigen:

Die Verteidigungslinie gegen Phishing: Sprach-KIs mit spitzen Ohren

Phishing-Angriffe gehören zu den häufigsten Cyberbedrohungen, die Unternehmen und Einzelpersonen gleichermaßen betreffen. Hier bieten Sprach-KIs eine innovative Lösung: Durch die Analyse von Kommunikationsmustern sind sie in der Lage, verdächtige Inhalte zu erkennen und Nutzer proaktiv zu warnen. Diese Systeme lernen kontinuierlich dazu, wodurch sie mit der Zeit immer präzisere Warnungen aussprechen können. Dies trägt maßgeblich dazu bei, die Resilienz gegenüber ausgeklügelten Phishing-Techniken zu stärken.

Biometrische Verifizierung: ein Paradigmenwechsel in der Authentifizierung

Die Authentifizierung mittels Spracherkennung ist ein Paradigmenwechsel weg von traditionellen, oft unsicheren Passwortmethoden. Sprach-KIs ermöglichen eine nahtlose und sichere Verifizierung der Nutzeridentität durch die einzigartigen Merkmale ihrer Stimme. Dieses biometrische Verfahren bietet nicht nur eine höhere Sicherheit, sondern verbessert auch die Nutzererfahrung, indem es den Zugang zu Diensten beschleunigt und vereinfacht.

Automatisierte Sicherheitsüberwachung: der unsichtbare Wächter

Ein weiterer bedeutender Vorteil von Sprach-KIs liegt in ihrer Fähigkeit zur automatisierten Überwachung und Analyse von Kommunikationsflüssen. Integriert in Sicherheitssysteme, können sie in Echtzeit ungewöhnliche Aktivitäten identifizieren und sofortige Warnmeldungen generieren. Diese proaktive Überwachung ist entscheidend, um potenzielle Sicherheitsverletzungen frühzeitig zu erkennen und zu verringern.

5 Berührungspunkte, bei denen Führungskräfte mit der Normalisierung von Sprach-KIs arbeiten müssen

Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Implementierung und Förderung von technologischen Innovationen wie Sprach-KIs und der Integration fortschrittlicher Netzwerktechnologien wie Glasfaser. Ihre proaktive Beteiligung ist aus mehreren Gründen unerlässlich:

  1. Vision und Strategie
    Führungskräfte sind die Architekten der Unternehmensvision und -strategie. Ihre Aufgabe ist es, die Potenziale von Sprach-KIs und Glasfasertechnologien zu erkennen und in eine kohärente Strategie einzubetten, die das Unternehmen voranbringt. Sie geben die Richtung vorund bestimmen, wie diese Technologien zum Erreichen langfristiger Ziele eingesetzt werden können.
  2. Ressourcenzuweisung
    Die erfolgreiche Implementierung von Technologien erfordert oft erhebliche Investitionen, sei es in Form von finanziellen Mitteln, Zeit oder Personal. Führungskräfte sind in der Position, diese Ressourcen gezielt einzusetzen und Prioritäten so zu setzen, dass Projekte rund um Sprach-KIs und Glasfasernetze effektiv unterstützt werden.
  3. Kultur und Akzeptanz
    Unternehmenskultur und die Bereitschaft zur Akzeptanz neuer Technologien beginnen an der Spitze. Führungskräfte haben die Aufgabe, eine Kultur der Offenheit und Innovation zu fördern, in der Experimente und technologische Adaptionen ermutigt werden. Ihre Einstellung und ihr Engagement können entscheidend dazu beitragen, Widerstände abzubauen und die Belegschaft für den digitalen Wandel zu gewinnen.
  4. Sicherheit und Ethik
    Mit der Einführung neuer Technologien gehen auch Fragen der Sicherheit und Ethik einher. Führungskräfte müssen sicherstellen, dass der Einsatz von Sprach-KIs und die Datenübertragung über Glasfaser den Datenschutzbestimmungen entsprechen und ethische Standards eingehalten werden. Ihre Verantwortung ist es, Richtlinien zu entwickeln, die sowohl die Sicherheit der Unternehmensdaten als auch die Privatsphäre der Nutzer schützen.
  5. Wettbewerbsvorteil
    In einem schnelllebigen, technologiegetriebenen Marktumfeld können Unternehmen, die frühzeitig auf innovative Technologien setzen, signifikante Wettbewerbsvorteile erlangen. Führungskräfte müssen die Entwicklungen im Bereich der KI und Netzwerktechnologien stets im Blick behalten, um Chancen zu identifizieren, die das Unternehmen von anderen unterscheiden und vorantreiben.

Führungskräfte, die in diesen Bereichen eine aktive Rolle einnehmen, positionieren ihr Unternehmen nicht nur als Vorreiter in der Technologieadaption. Sie tragen auch maßgeblich zu dessen langfristigem Erfolg bei. Durch ihre Führungsstärke, Weitsicht und Bereitschaft, neue Wege zu gehen, gestalten und leiten sie die Transformation ihrer Organisationen effektiv in die digitale Zukunft.

Exkurs: Augmented Reality

Augmented Reality verschmilzt KI und digitale Informationen mit der realen Welt und erweitert so unsere Wahrnehmung der Umgebung. Sie fügt digitale Inhalte zur physischen Realität hinzu. Sensoren, Kameras und Bildverarbeitungsalgorithmen in Geräten wie Smartphones oder AR-Brillen erfassen die Umgebung und bereichern sie mit virtuellen Elementen.
 

Augmented Reality erscheint ein wenig wie ein modernes Computerspiel: Sie laufen durch die Welt, haben im Blickfeld aber eine Minimap und können sich zum Beispiel Infos zu Sehenswürdigkeiten, an denen Sie vorbeikommen, direkt anzeigen lassen.

Die Grenzen zwischen digitaler und analoger Welt verschwimmen 

Gerade erst hat das Augmented Reality Headset von Apple (Vision Pro) ein noch dynamischeres KI-Erlebnis erschaffen. Apple zeigt, wie energisch die Integration von KI in unseren Alltag gerade bereits stattfindet. Das Headset verwischt die Grenzen zwischen Realität und der digitalen Welt. Mithilfe von Eye-Tracking-KIs entsteht ein immersives Mixed-Reality-Erlebnis. Insbesondere im Zusammenhang mit einer stabilen digitalen Infrastruktur in den eigenen vier Wänden und bei der Arbeit ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten. Hier zwei Beispiele:

  • Im Bereich Bildung können KI-gestützte Simulationen und interaktive Lerninhalte maßgeschneiderte Bildungserfahrungen bieten.
  • Fernarbeit und virtuelle Meetings profitieren von der KI-gestützten Bild- und Spracherkennung, die immersive virtuelle Meetings ermöglicht. Stabile Internetverbindungen sind hierbei Voraussetzung, um Kommunikation und Interaktion in Echtzeit zu gewährleisten.

Fazit: Die Menge an Möglichkeiten und Herausforderungen erfordern mutige Führung

Im digitalen Zeitalter sind Sprach-KIs mehr als nur eine technologische Spielerei. Ihre Fähigkeit, unsere Kommunikation zu vereinfachen, Prozesse zu automatisieren und neue Ebenen der Cybersicherheit zu erschließen, ist unbestreitbar. Für visionäre Führungskräfte bedeutet das, in notwendige Infrastruktur zu investieren und eine Kultur der Offenheit und Innovation zu pflegen. Nur dann entfalten diese Technologien ihre wahre Kraft.
Führungskräfte stehen somit an der Spitze einer Bewegung. Diese Bewegung revolutioniert nicht nur die Art und Weise, wie wir arbeiten und kommunizieren. Sie verändert auch, wie wir uns in einer zunehmend digitalisierten Welt sicher bewegen. Ihr Engagement und ihre Weitsicht sind entscheidend, um die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern und die zahlreichen Möglichkeiten voll auszuschöpfen.

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