Internet zu langsam?

Die größten Internet-Bremsen zu Hause und Tipps, wie du dein Internet schneller machen kannst.

Netflix als Pixelhaufen, Gaming als Diashow? Wenn das Internet mal wieder langsam ist und den ganzen Alltag (schlimmer: die Freizeit!) aufhält, ist das ärgerlich. Wir sind es gewohnt, dass das Internet quasi aus der Steckdose kommt und einfach funktioniert. Die gute Nachricht: Die meisten Bremsen, die dein Internet zu Hause langsam machen, kannst du im Handumdrehen selbst lösen. Anja Schmidt und Christina Svitil aus dem technischen Support bei htp haben Tipps, wie das geht:


Ist wirklich das Internet – oder doch „nur“ dein WLAN betroffen? 

Die meisten Leute glauben: WLAN ist gleich Internet und andersherum. Doch ist dies nicht ganz korrekt. 

  • Das WLAN ist das Netzwerk in deinem Zuhause, das alle Endgeräte in deiner Wohnung miteinander verbindet. Deswegen kannst du zum Beispiel per WLAN deinen Laptop mit deinem WLAN-Router verbinden, auch wenn du keine Internetverbindung hast.
  • „Das Internet“ hingegen ist die Verbindung ab der Verteilerdose in deiner Wohnung mit den Servern überall auf der Welt.

Wenn der Videostream also nicht nachlädt und du das Problem schnell lösen möchtest, solltest du zunächst checken, wo das Problem liegt.

How to: Speedtest

Um zu überprüfen, ob der gedrosselte Empfang an einer gestörten Internetverbindung oder doch am privaten WLAN liegt, kannst du einen Speedtest machen. Am besten nimmst du dafür deinen Laptop oder Computer zur Hand und suchst im Web nach dem offiziellen Speedtest der Bundesnetzagentur. Um zu testen, wo das Problem liegt, führst du zwei Tests durch. 

  1. Zunächst einfach so, über die WLAN-Verbindung.
  2. Außerdem solltest du die anliegende Geschwindigkeit über die digitale Routeroberfläche prüfen. Hier siehst du, welche Geschwindigkeit definitiv am Router anliegt. Wie du an die Benutzeroberfläche kommst ist unterschiedlich – für die weit verbreitete Fritz-Box erfährst du es unten im Kapital „WLAN-Kanal wechseln bei …“

Du hast den Speedtest gemacht? Dann geht es so weiter:

  • Unterscheiden sich die beiden Ergebnisse der Geschwindigkeitstests kaum und bleiben über einen längeren Zeitraum niedrig, solltest du den Router einmal ganz neu starten. Wenn die Geschwindigkeit laut Routeroberfläche nicht wie bestellt anliegt, kontaktierst du deinen Provider. Liegt dort die volle Geschwindigkeit an, besteht das Problem in deinem Heimnetz.
  • Ist die getestete Geschwindigkeit über das LAN-Kabel deutlich höher als über die WLAN-Verbindung, liegt das Problem nicht beim Internet selbst, sondern beim heimischen WLAN.

 

Es kann auch sein, dass dein Anschluss nicht mehr zeitgemäß ist. Dann solltest du über neue Wege nachdenken und nie wieder Zeit und Nerven verlieren:
zur nächsten Generation des Internets

7 Internet-Bremsen beim WLAN und die Lösung

Der häufigste Grund für langsames Internet liegt bei der WLAN-Verbindung direkt in deiner Wohnung. Die meisten der Internet-Bremsen kannst du mit ein paar einfachen Handgriffen direkt beheben und sogar langfristig beseitigen.

1. Der WLAN-Kanal des Routers

Wenn mehrere Router der Nachbarn den gleichen Kanal zur Signalübertragung nutzen wie deiner, leidet meist die Übertragungsgeschwindigkeit darunter. Denn: Je mehr Daten die Router auf einem einzelnen Kanal übertragen, desto höher der Widerstand (im Kanal) und langsamer die Übertragung (deiner Daten). Die meisten Router sind auf Autokanal voreingestellt und wählen leider nicht immer den niedrig frequentierten Kanal. Also den Kanal, den die wenigsten umliegenden Router der Nachbarn ebenfalls zur Übertragung nutzen. 
 

Lösung: Ob dein Router im Auto-Kanal-Modus ist, kannst du ganz einfach über die Website deines Routers im Web checken. Wenn deine Verbindung stabil und schnell ist, solltest du den Router im Auto-Kanal-Modus lassen. Wird das Internet also mal langsam, solltest du checken, über welchen Kanal dein Router gerade die Daten überträgt. Gerade wenn viele deiner Nachbarn einen Router vom selben Hersteller wie du nutzen, kann es immer wieder zu Komplikationen kommen. Bei Störungen solltest du den Kanal deines Routers daher lieber manuell auswählen und einstellen.

Tipp: Zum Wechseln des Kanals kannst du dich einfach in der Bedienoberfläche des Routers anmelden. Das geht in der Regel schnell und einfach über die IP-Adresse deines Routers. Auf der Benutzeroberfläche des Routers im Web gibt es zusätzlich eine Übersicht, welche Kanäle weniger belegt und geeigneter für die Datenübertragung sind. Wie das genau geht, ist vom Hersteller deines Routers abhängig. Informationen dazu findest du auf der entsprechenden Internetseite oder in der Bedienungsanleitung deines Gerätes.


WLAN-Kanal wechseln bei einer Fritz-Box:

Um den WLAN-Kanal bei einer Fritz-Box zu ändern, musst du die Benutzeroberfläche der Fritz-Box aufrufen und die folgenden Schritte durchführen:

  1. Öffne einen Browser deiner Wahl und gib in die Adresszeile „fritz.box“ ein. Drücke dann auf „Enter“, um auf die Benutzeroberfläche der Fritz-Box zu gelangen.
  2. Gib deine Benutzerdaten ein und klicke auf „Anmelden“, um dich anzumelden.
  3. Klicke im Hauptmenü auf den Eintrag „WLAN“ und anschließend auf den Button „WLAN-Einstellungen“.
  4. Klicke im Bereich „WLAN-Funkkanal“ auf den Button „Ändern“.
  5. Wähle im Dropdown-Menü den gewünschten WLAN-Kanal aus und klicke auf „Übernehmen“.
  6. Starte deine WLAN-Geräte neu, damit die Änderungen wirksam werden.

2. Router-Update 

Nicht alle Router bringen sich regelmäßig und selbstständig auf den neuesten Stand. Wenn Updates fehlen, ist das Gerät technisch oft nicht up to date. Es läuft dann Gefahr, neue Funktionen nicht ausführen zu können. Auch Sicherheitslücken werden so nicht regelmäßig geschlossen. Ist das Gerät also seit einiger Zeit nicht mehr aktualisiert worden, kann es zu einer Internet-Bremse werden. 

Lösung: Bei fast allen Routern kann man automatische Updates einstellen. So macht der Router bei Bedarf immer ein Update und bleibt auf dem neuesten Stand.

3. Standort des Routers in der Wohnung

Gerade in großen Häusern und Wohnungen mit dicken Wänden begrenzen die baulichen Gegebenheiten des Gebäudes die Reichweite des WLAN-Signals. Weil der Router optisch häufig nicht zum Rest der Einrichtung passt, verstecken viele ihn im Keller oder in einer Nische. Das ist für ein starkes Signal nicht hilfreich.

Lösung: Die Radiowellen, die das WLAN-Signal übertragen, gehen kreisförmig von deinem Router ab. Daher sollte dieser niemals in einer Ecke versteckt, sondern lieber zentral in der Wohnung platziert werden. Der Flur ist dafür ein besonders geeigneter Ort. Erhöht, auf einer Kommode oder einem Schrank, überträgt der Router das Signal dann mit nur wenigen Blockern. Generell solltest du unbedingt beachten, dass der Router so frei wie möglich steht. Eine noch bessere Lösung ist es, wenn du ihn an die Wand montierst. An der Wand hängend und mit den Anschlüssen nach unten zeigend überträgt der Router das Signal am besten.

 

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4. Kabelsalat?

Auch umliegende Kabel und Leitungen können die Stärke des WLAN-Signals dämpfen. Fast alle elektrischen Kabel und Geräte stören durch sogenannte Mantelwellenströme die umliegenden Geräte – oft unmerklich, manchmal aber auch mit Einfluss auf die Leistung. So kann es sein, dass Fernseher, Mikrowelle oder sogar eine LED-Lampe das Übertragungssignal stören, wenn der Router direkt daneben steht.


Lösung: Platziere den Router im besten Fall so frei wie möglich und entfernt von anderen Geräten, Kabeln und elektrischen Leitungen in der Wohnung.

Router steht auf Kommode im Arbeitszimmer

Was ist der Unterschied zwischen 2,4 GHz und 5 GHz?

Dein Router überträgt das WLAN in deiner Wohnung standardmäßig über zwei Frequenzen. Entweder mit 2,4 oder mit 5 Gigahertz. Das 2,4-GHz-Frequenzband zeichnet sich durch eine besonders große Reichweite aus, wohingegen das weniger störanfällige 5-GHz-Band höhere Geschwindigkeit und deutlich mehr Stabilität bietet. Das sorgt dafür, dass die Übertragung per 5 GHz nah am Router deutlich schneller ist. Entfernt man sich vom Router, wechselt das Endgerät im Auto-Kanal-Modus selbstständig auf das 2,4-GHz-WLAN und hält so eine stabile Verbindung auch in leichter Entfernung. Das Gerät verbindet sich in der Regel automatisch mit dem Frequenzband, das situativ besser für den Standort des Endgerätes und die Datenmenge geeignet ist. Der Unterschied zwischen den beiden Frequenzen ist also die Reichweite und Geschwindigkeit des Übertragungssignals. Generell gilt für Radiofrequenzen: Je höher die Frequenz, desto kürzer ist die Reichweite.

5. Reichweite und Netzabdeckung

Wenn du nur an manchen Stellen in der Wohnung ein klares WLAN-Signal empfängst, solltest du die Netzabdeckung deines WLANs einmal überprüfen. Ist die Verbindung zum Beispiel nur in der direkten Nähe des Routers stabil, wird die 2,4-GHz-Verbindung nicht richtig angesprochen. Mit einem reichweitenstarken 2,4-GHz-Band kann das 5-GHz-Band nämlich beim Entfernen vom Router ersetzt werden. 


Lösung: Du kannst bei deinem WLAN den 2,4- und 5-GHz-Bereich durch eine individuelle Benennung trennen. Du solltest zunächst Router und Endgeräte aus- und wieder einschalten, damit sie sich danach einmal neu synchronisieren und wieder auf alle Übertragungsfrequenzen zugreifen können. Zusätzlich kannst du mit einem Repeater das WLAN-Signal verstärken und das bestehende Netzwerk (räumlich) erweitern.

6. Auslastung durch zu viele Geräte

Viele Köche verderben den Brei! So auch bei vielen Geräten, die mit dem WLAN verbunden sind. Zu viele Endgeräte teilen die Signalstärke untereinander auf und können so das Signal stark hemmen. Aber auch falsch eingestellte Geräte hinter dem Router, wie zum Beispiel Repeater, können die Leistung stark negativ beeinflussen. 

 

Lösung: Um Störungen und Geschwindigkeitseinbußen zu vermeiden, solltest du, wo es geht, auf WLAN verzichten. Dafür kannst du einfach einige Geräte per LAN-Kabel ans Internet anschließen und bei ungenutzten Geräten das WLAN ausschalten. 

7. Eine alte Verkabelung

Gerade Altbauten haben häufig noch eine alte Netzwerkverkabelung, die meist nur eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s zulässt. Das kann langfristig zu einer echten Internet-Bremse werden! So lassen CAT4 oder CAT5 Netzwerkkabel (vom Hausanschluss zur Telefondose) nur maximal 100 Mbit/s oder sogar weniger zu.


Lösung: Achte für eine einwandfreie Übertragung darauf, dass du mindestens ein Netzwerkkabel mit CAT5e-Standard benutzt. Bei längerem Homeoffice kann eine Nachrüstung sinnvoll sein.

Die 4 wichtigsten Soforthilfen, um das Internet schneller zu machen

Du willst selbst und vor allem schnell (also jetzt sofort) die Geschwindigkeit deiner Internetverbindung steigern? Anja Schmidt und Christina Svitil beantworten jeden Tag Anfragen wegen schlechter Internetverbindungen im technischen Support. Mit diesen vier Tipps aus ihrem Arbeitsalltag können sehr oft Probleme mit langsamem Internet schnell und langfristig gelöst werden:

  1. Der Router muss unbedingt frei stehen! Rücke ihn also aus der Ecke raus.
  2. Ein Kanalwechsel kann wahre Wunder wirken. Aber: Auch im Auto-Modus solltest du ab und zu manuell einen gering frequentierten Kanal wählen.
  3. Für mehr Reichweite und Signalstärke kannst du zusätzlich das Gäste-WLAN deaktivieren.
  4. Den Router bei akuten Problemen einmal neu starten. So kann sich der Router neu mit allen Geräten und Funkverbindungen synchronisieren.

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